Karl Lagerfeld war nicht nur einer der einflussreichsten Modeschöpfer der Welt, sondern wird auch für seinen beeindruckenden Gewichtsverlust in Erinnerung bleiben. Im Jahr 2001 verlor er innerhalb von nur 13 Monaten sagenhafte 42 Kilo, um in die damals angesagten Slim-Fit-Anzüge zu passen. Aber wie hat er das geschafft?
Die Karl Lagerfeld Diät, auch bekannt als 3D-Diät oder Doktor-Designer-Diät, wurde speziell für den Modezar von Dr. Jean-Claude Houdret entwickelt. Sie basiert auf einem strengen Diätplan, der neben viel Selbstdisziplin auch eine kalorien- und fettarme Ernährung vorsieht, dafür aber reich an Eiweiß ist. Die Diät besteht aus drei Phasen, wobei Mahlzeiten teilweise durch Proteinshakes ersetzt werden und Fett fast vollständig vermieden wird. Kohlenhydrate werden hauptsächlich über Gemüse aufgenommen.
Die erste Phase der Karl Lagerfeld Diät dauert zwei Wochen und erlaubt nur eine tägliche Kalorienzufuhr von 800 bis 900 Kalorien. In dieser Entschlackungsphase besteht die Nahrung hauptsächlich aus Proteinshakes und Gemüse. In der zweiten Phase erhöht sich die Kalorienzufuhr auf 1000 bis 1200 pro Tag. Hier kann der Shake abends durch mageres Eiweiß wie Hähnchenbrust oder Fisch ersetzt werden, und als Dessert ist eine Portion fettarmer Joghurt oder Käse erlaubt. In der letzten Phase der Diät sind bis zu 1600 Kalorien pro Tag erlaubt. Morgens wird eine Scheibe Vollkorntoast hinzugefügt, und abends darf man auch mal eine Portion Obst genießen.
Die Karl Lagerfeld Diät hat sich als wirksam erwiesen, wie der Designer selbst eindrucksvoll bewies, indem er innerhalb von 13 Monaten 42 Kilo abnahm. Lagerfeld berichtete in zahlreichen Interviews über seinen Erfolg und veröffentlichte zusammen mit Dr. Jean-Claude Houdret das Buch „Die 3D-Diät“, das die Schritte der Diät sowie 120 kalorienarme Gourmet-Rezepte enthält.
Dennoch warnen viele Ernährungswissenschaftler vor dieser extremen Diät, insbesondere wenn sie nicht unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird. Die empfohlene Ernährungsweise ist zu restriktiv und einseitig, und es besteht das Risiko von Mangelerscheinungen. Die Karl Lagerfeld Diät kann eher als eine Hungerkur denn als eine ausgewogene Diät betrachtet werden. Karl Lagerfeld selbst gab zu, dass Abnehmen für ihn nur mit einem Gefühl des Hungers und der Entbehrung möglich sei und dass Diäten sich wie Strafen anfühlen müssten, um zu funktionieren. Hinzu kommen „Tipps“ wie das Kauen und Ausspucken von Lebensmitteln, um stark zu bleiben während Heißhungerattacken. Diese Verhaltensweisen können ernsthafte psychologische Konsequenzen haben und Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie auslösen.
Wenn Sie schnell ein paar Kilo abnehmen müssen, mag die Karl Lagerfeld Diät möglicherweise sinnvoll erscheinen. Langfristig betrachtet sind jedoch andere Diäten mit Sicherheit gesünder und nachhaltiger. Für einen langfristigen Erfolg beim Abnehmen kann die Wahl einer ausgewogeneren Ernährung in Kombination mit regelmäßiger, moderater Bewegung sinnvoller sein.